Märchen hören immer da auf, wo der graue Alltag beginnt.
Aber was passiert, wenn Du plötzlich über Nacht Dich Prinzessin nennen darfst?
Seit ich Michaela Prinzessin von Anhalt bin, werde ich oft gefragt , wie man eine Prinzessin wird und wie man sich dabei fühlt.
Ursache ist ja nun dass ich aus meiner kleinen Welt herausgezogen wurde, so schnell so überraschend, dass ich garnicht mehr gross handeln konnte und es regte mich auf plötzlich nicht mehr nur Michaela Scherer zu sein, die am 06.08.1966 in Paderborn das Licht der Welt erblickte. Ich fühlte mich in meiner normalen Welt ja auch pudelwohl. Schließlich komme ich aus einem gut bügerlichen, religiösen Elternhaus mit Bruder Schwester und Mama und Papa.
Wir lebten in Bad Lippspringe nahe Paderborn in Nordrhein-Westfalen. Mein Vater war ein immer rechtmäßig schaffender gradliniger Mensch und ist es heute noch. Meine Mutter neben ihrem bügerlichen Beruf , 100 % immer für uns, ihre Kinder, da. Natürlich kenne ich auch solche Sätze wie Sitz gerade, .. jetzt ist Schluss … oder gib keine Widerworte«, aber grundsätzlich, hatte ich eine schöne Kindheit, obwohl Dich solche Sätze, schon in der Kindheit meine Zukunft prägten.
Ich habe es gelernt immer für die Familie da zu sein und sie für mich. Noch heute sind wir eine verschworene Gemeinschaft und das ist gut so.
Ob das immer so richtig war was ich in meinem Leben erlebt oder selbst unternommen habe, sei dahin gestellt. Und Fehler gehören zu unserem Leben nun mal dazu.
Und auch ob es so richtig war, die erste Begegnung mit Martin bezw. wie man ihn auch unter PHARO kennt, so zuzulassen, dass es zu einer jahrzehntelangen Freundschaft, und heute zu einer großen Liebe wurde, lässt mich manchmal mit einem Lächeln den Kopf schütteln. Denn seit ihm, steht vieles auf dem Kopf, hat sich mein Leben völlig verändert. Radikal,wenn man es so nennen will, so dass ich manchmal nicht mehr hinterher komme, soviel Neues und Überraschendes gibt es immer wieder für meine Sinne.
Abgesehen dass er sich nach 33 Jahren Freundschaft so einfach mir nichts Dir nichts in mein Leben geschlichen hat, war schon dreist.
Und eigentlich ist diese Beziehung mit ihm voller täglicher Überraschungen, von einer urplötzlichen Las Vegas Reise (wo ich nun mal nicht hinwollte) begonnen, über die Blaskapelle morgens um 4h in meinem Garten in Paderborn, bis hin ins Schallplatten-Studio mich singen zu lassen und auch das jetzige Leben in meinem neuen Zuhause auf Mallorca .
Das ich dann in einem 5 Sterne Nobel Hotel in Österreich im Jahr 2014 vor den TV Kameras des ORFs auch noch eine offizielle Anerkennung zur Prinzessin von Anhalt ausgesprochen bekam und man mir den rechtlichen Schutz und die offizielle Urkunde überreichte, brachte mich echt ins Wanken.
Man muss schon Kraft aufbringen, plötzlich Etwas zu sein oder auch darzustellen, was man sein bisheriges Leben nicht war.



Und mal ehrlich: Eine Prinzessin zu werden oder zu sein scheint hart, oder eher sogar verrückt, aber genau das ist es nicht. Es kommt immer darauf an wie du dich selbst dabei fühlst und vor allem, wie Du dich den Menschen zeigst.
Ich bin Michaela, Michaela Scherer mit dem Titel Prinzessin von Anhalt® sein und sich nennen zu dürfen.
Eigentlich müsste es bei einer Prinzessin immer so aussehen als würde man alles mit Leichtigkeit meistern und über jeder Situation erhaben sein. Aber das ist es bei Weitem nicht. Das bedeutet, dass ich oft Dinge machen muss, denen ich gern ausweichen würde.
Am liebsten bei einem formellen Dinner mit Trainingsanzug auflaufen, das wäre mir oft lieber als mich oft Prinzessinnen Like fertig zu machen, aber natürlich ist es wichtig und mir auch wichtiger , dass sich auch Andere in meiner Nähe wohlfühlen, weil ich mich auch dadurch wohler fühle.
Eine Prinzessin und das musste ich erst einmal lernen, ist man voll und ganz, denn so wie Du Dich von innen heraus fühlst, so wirkst Du auf deine Mitmenschen auch nach Außen.
Und ich glaube das gilt für jeden Menschen: Wenn Du nach außen wie eine Prinzessin glänze, dann fühlst Du Dich auch von Deinem inneren her wohl und glücklich.
Wie spricht man mich eigentlich richtig an?
Ich stelle mich vor als Michaela, wer es dann hören möchte mit Prinzessin von Anhalt oder Michaela Scherer zu Anhalt . Fragt man sich ob noch ein I.K.H. für Ihre Königliche Hoheit dazu gehört, denke ich nein, denn von königlichem Adel bin ich ja nun nicht. Aber bei wirklich ganz offiziellen Anlässen, die ich ja nun auch schon und nicht selten kennengelernt habe, lass ich mir gern mal ein Ihre Hoheit gefallen und freu mich drüber. Ich freue mich aber eher, wenn ich von allen genauso behandelt werde, wie alle anderen auch. Ich würde mich auch nicht wohlfühlen, wenn es anders wäre.
Viel verwirrender ist es, wenn mein Name wie ein Bundesland klingt: Anhalt und wer heißt schon gern so, bei den Nachrichten über die adoptierten Verwandten.
Vor allem es kommt ja auch manchmal die Nachfrage Schön, wenn Sie von Anhalt sind, aber wie ist jetzt Ihr Nachname? und mal ehrlich: von Anhalt sind ja viele.